Nach einer überraschend ruhigen Nacht direkt vor der Medina (abgesehen von ein paar Hunden, welche sich immer wieder bellend äusserten) sind wir so gegen 9 Uhr wieder weitergefahren. Das erste Tagesziel war das kleine Fischerdorf Moulay Bousselham, welches an einer Lagune liegt und gut vom Atlantik abgeschirmt ist. Hier wurde eine Bootsfahrt in der Lagune angeboten mit dem "Versprechen" Flamingos zu sehen. Wir und ein paar andere Mitreisende verzichteten auf diese Bootsfahrt weil erstens die Boote nicht sonderlich vertrauenswürdig aussahen und zweitens Roger Zweifel hatte, ob tatsächlich Flamingos gesichtet werden können. Nun, alle sind sicher wieder zurückgekommen, abgesehen von einem kleinen Aufsetzer auf einer Sandbank (sie haben sich wieder freigewackelt) aber wie Roger vermutete ohne Flamingo-Sichtung.
Danach ging es zum gemeinsamen Mittagessen wo sehr viel Fisch und Meeresfrüchte gereicht wurden. Vorgängig gab es einen feinen Salat sowie eine ganz spezielle Tomatensauce, dies alles für 10 Euro!
Mit mehr als nur vollen Bäuchen fuhren wir die restlichen 170 km zu einem Weingut. Unterwegs wurden wir von der Gendarmerie Royal heraus gewunken und wurden nach unserem Ziel gefragt. Da der nette Polizist weder richtig französisch noch englisch konnte, war das Erklären eine zeitaufwändige Sache. Am Schluss stellte sich heraus, dass er meinte, dass wir auf dem falschen Weg sei, weil er mit den Koordinaten aus unserem Road-Book nichts anfangen konnte. Erst als wir ihm auf unserem Navi zeigten, wohin unser Weg geht, hat er verstanden und beriet uns, welche Strassen wir nehmen müssen.
Danach ging es durch das Gewusel der Stadt Tiflet zum Weingut Hacienda des cigogne. Hier machten wir eine Führung durch die Kellerei und danach wurde eine Wein-Degustation angeboten. Es handelt sich bei dieser Kellerei um einen reinen Industriebetrieb, dessen Wein nur innerhalb Marokko vertrieben wird. Was wir nicht wussten, dass die Marokkaner richtige "Weinsäufer" sind, d.h., sie trinken den Wein nicht zum Essen oder als Apéro, sondern kippen ihn nach dem Essen, bei Feiern (nur am Wochenende) hinter die Binde. Dabei ist die Qualität eher Nebensache. Roger hat dann auf die Degustation verzichtet. So geniessen wir einen ruhigen Abend und freuen uns auf die beiden kommenden Tage, wo etwas Ruhe angesagt ist.
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