Maastricht - Wetter wie im April

Niederlande

Köln haben wir bei recht gutem Wetter verlassen in Richtung niederländische Grenze. Der Übergang nach Holland wurde nur durch das Hoheitszeichen überhaupt bemerkbar. Bald sind wir in Maastricht angekommen und suchten den Stellplatz auf und machten es uns gemütlich. Morgen werden wir dann mit dem Velo die Stadt erkunden, bei hoffentlich einigermassen trockenem Wetter.

Es regnete am Morgen wie aus Kübeln. Die Wetter-App hat dies auch vorher gesagt. Eigentlich sollte dies den ganzen Tag so weitergehen. Als wir aber ein paar Sonnenstrahlen bemerkten, entschlossen wir uns, wie schon geplant mit dem Velo nach Maastricht zu fahren. Einfach super die Velo-Wege hier in Holland. Die Fahrradfahrer haben sogar Vortritt bei den meisten Strassenkreuzungen. 

Nach knapp einer halben Stunde haben wir die Innenstadt von Maastricht erreicht und besteigen zuerst zur körperlichen Ertüchtigung den roten Kirchturm der Sankt Jans-Kirche. So ziemlich ausser Atem haben wir die Spitze des Turms erreicht und wurden mit einem wunderbaren Rundblick auf die Stadt belohnt.

Die St. Jans Kirche

Ursprünglich wurde die St. Jans Kirche als Taufkapelle gebaut. In Maastricht ist die Sint Jans Kirche die Kirche mit den meisten Grabsteinen. Insgesamt sind es 115 Stück in der Zahl. Sie stammen aus der Zeit zwischen 1378 und 1771. Viele dieser Steine, aus dem 15. und 17. Jahrhundert tragen einen Namen aber kein Todesdatum. Der Platz für das Grab wurde bereits zur Lebzeiten gekauft und ein Stein wurde platziert mit dem Namen des Eigentümers. Dies war eine Einnahmequelle für die Kirche. Bedingt durch die vielen Epidemien in dieser Zeit (unter anderem die Pest im 15. Jahrhundert), wurden diese Opfer aber nicht in der Kirche begraben.

Warum ist der Turm rot? Der Turm wurde kurz nach Vollendung rot gestrichen und dies wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach wiederholt. Ein Auftrag aus dem Jahre 1774 ist wahrscheinlich der ursprüngliche Grund. Mergel verwittert an der Außenluft. Durch Oxidation entsteht eine Gips-schicht an der Oberfläche, die immer dicker wird und letztendlich herunterfällt. Die Pigmentstoffe der Farbe binden den freiwerdenden Gips, wodurch eine härtere Oberfläche entsteht. Mehrere Gebäude in Maastricht zeigen heute noch diese rote Farbe. 

Nach der Besichtigung der schönen, schlichten St. Jans Kirche spazieren wir durch die Altstadt, trinken etwas und genossen Meeresfrüchte an einem Imbiss-Stand. Nachdem wieder dunkle Wolken aufzogen und auch der Wind wieder zulegte, fuhren wir zurück und erreichten das PhoeniXli patschnass. 

Nun geniessen wir einen schönen Abend und morgen geht es wieder weiter.


Übernachtung

Maastricht - De Dwaze Herder

Koordinaten: 50.81581, 5.725031
Position auf Google Maps