Ab auf Sizilien

Wir möchten nochmals etwas milde Temperaturen geniessen und Sizilien "erfahren". Vorher treffen wir aber noch die WoMo-Mädls!

39 Tage     8.11. - 15.12.2022

Giardini Naxos bei Taormina aber weiterhin Regen... wir haben Pech 19. - 26.11.2022

Wie die Wetter-App versprochen hat, begann es pünktlich um 6 Uhr zu regnen. In weiser Voraussicht haben wir den Roller noch am Vorabend wieder auf die Bühne gestellt, also noch bei trockenem Wetter. Nach dem Entsorgen waren wir um 9 Uhr abfahrbereit. Da Ilona und Ivo jedoch noch schlafen, warteten wir auf Ivo, der ja irgendwann aus seinem WoMi kommen muss, um mit seiner Hündin Dira gassi zu gehen. Das war dann so gegen 9:15 Uhr wirklich so. Wir verabschieden uns von den beiden mit unseren besten Wünschen zu Weihnachten und einem "guten Rutsch" und fahren hoch auf die A20. 

Irgendwann war aber fertig mit der Autobahn, resp. diese wurde repariert, was auch bitter nötig ist! Wir nutzten die Autobahnabfahrt um noch bei Lidl einzukaufen. Dann wieder mit Umwegen auf die A20 bis kurz vor Messina. Hier wurde eine Brücke erneuert. Rund 12 km durften wir durch enge und von Autos verparkte Strassen fahren. Und dann geschah es: Claudia, welche ihren luftgefederten Sitz in vollen Zügen genoss, liess Luft ab und erhob sich nicht mehr. Irgendetwas mit der Hydraulik stimmt da nicht mehr. Wir verliessen dann die Autobahn in Richtung Giardini Naxos und fanden unseren Stellplatz, welcher sehr gut besucht ist. Trotzdem erhalten wir vom Besitzer, welcher perfekt deutsch spricht, einen grosszügigen Platz zugewiesen. 

Wir haben beschlossen, hier drei Tage auszuharren, denn zwei davon sind von heftigem Regen begleitet (gemäss Wetter-App). Übrigens, die Temperaturen sind mit 16 Grad sehr angenehm, es fehlt einfach noch die Sonne.

PS: Roger hat nach Konsultation der WoMo-Unterlagen (ein riesen Koffer übrigens) festgestellt, dass die 40 A-Sicherung durch ist. An Bord haben wir sämtliche Varianten mehrfach, doch eine 40A-Sicherung fehlt. Nun werden wir am Montag Ersatz besorgen. 


Übernachtung

Koordinaten: 37.82128, 15.26784
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Regen und stürmische See / Roger platschnass 27.11.2022

Wie könnte es auch anders sein. Nachtsüber kräftige Böen und Regen und auch der 1. Adventstag beginnt nicht anders. Nebenbei... in Spanien haben sie übrigens rund 25 Grad, aber Claudia wollte ja nach Sizilien, wegen der komfortablen Anreise per Fähre. Endlich kam eine Regenpause. Diese nutzen wir und spazierten an den Strand. Das Meer tobt und die Wellen schlagen teilweise über die Mole hinweg. Naja, Roger hat es voll erwischt. Gut war, dass er eine Regenjacke anhat, welche beim letzen Kassensturz die Bestnote erhalten hat! So lief das Meerwasser nur über den Kragen und nässte den Pullover und das T-Shirt. Der Rest des Oberkörpers inkl. Händy war trocken, nicht aber die Hosen, Socken und Schuhe. Gemütlich laufen wir zum PhoeniXli zurück. Angekommen musste Roger zuerst sämtliche nassen Klamotten aufhängen und sich trocken anziehen.  

Giardini Naxos hat übrigens ein Schloss des Normannenkönigs Roger II. Also wir müssen schon sagen, dass man mit dem Schloss pfleglicher hätte umgehen können, denn alles ist verfallen und für Restaurationen fehlt offensichtlich das Geld. Auch sahen wir diverse Wachttürme, welche zu damaliger Zeit zur Warnung vor Angreifern gebaut wurden. Mittels Feuer oder Rauch wurde das Hauptschloss rechtzeitig vor Seeräubern etc. gewarnt.



Übernachtung

Koordinaten: 37.82128, 15.26784
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Taormina / Teatro Greco bei Sonnenschein, zumindest beinahe 28.11.2022

Es gibt noch Wunder, auch auf Sizilien! Roger ist gegen 6 Uhr aufgestanden und hat einen wolkenfreien Himmel gesehen. Dies lässt hoffen, dass es ein besonderer Tag werden sollte. Die Sonne konnte sich tatsächlich durchringen und bescherte uns einen recht angenehmen Tag. Wir beschliessen, mit dem Bus für 3 Euro (retour) nach Taormina zu fahren. Eigentlich überlegten wir uns, mit den Velos da raufzufahren, doch Einheimische meinten, dass es zu gefährlich sei (schmale Strassen etc.). Wir konnten den Bus relativ pünktlich besteigen und fuhren die Serpentinen rauf zu diesem legendären Dorf. 

Also, der Busfahrer kennt sein Fahrzeug perfekt! Der fuhr die Serpentinen rauf, als wäre dies eine normale Strasse. Dabei musste er stets ziemlich ausholen, damit er die Kurve kriegt ohne eine Beule einzufangen. Oben angekommen, spazierten wir ins Zentrum von Taormina und suchten den Weg zum Teatro Greco, dem eigentlichen Ziel unserer Fahrt hierher. 

Dort angekommen, geniessen wir einen wundervollen Blick auf die Küste von Giardini Naxos sowie die Umgebung. Zum Teatro Greco und seiner Lage hatte Goethe recht, als er bei seiner Sizilienreise schrieb: "Setzt man sich nun dahin, wo ehemals die obersten Zuschauer sassen, so muss man gestehen, dass wohl nie ein Publikum im Theater solche Gegenstände vor sich gehabt". 

Wir flanieren durch das Städtchen ohne es zu unterlassen, eine neue Tasche für Claudia zu kaufen. Erneut können wir die wunderschöne Aussicht geniessen. Nach Dolce und Anrancia, eine Spezialität von Sizilien, spazieren wir zum Busterminal zurück. Einmal mehr fährt der Bus pünktlich zurück nach Giardini Naxos. 

Auf unserem Stellplatz angekommen, treffen wir Roger aus Bern. Wir unterhalten uns prächtig und tauschen Erfahrungen aus. Inzwischen erhalten wir vom Platzwart die sehnlichst erwarteten 40A-Sicherungen. Leider sind es aber nur 30A-Sicherungen, welche wir auch haben. Er meinte jedoch, wir können auch diese verwenden, das mehr oder weniger egal. Und tatsächlich, unsere Fahrersitze erheben sich wieder, als wäre nichts gewesen. 

Nun planen wir noch die weiteren Etappen, müssen aber feststellen, dass bei vielen Orten die Stell- und Campingplätze geschlossen sind. Zum Ätna wollen wir nicht, da dort bereits Temperaturen von gegen 0 Grad zu erwarten sind und zudem das Wetter mehr als nur lausig ist, also keine Sicht auf den Ätna. 

Wir entschliessen uns, wieder nach Capo d'Orlando zu fahren und dann nach Marsala zu Mamma Colette. Wir werden berichten. Bis dann!


 

Regen, Regen / Kompressor geht wieder / Rückkehr nach Terranova 29.11.2022

Nach dem wunderschönen Tag in Giardini Naxos/Taormina fing es gegen 4 Uhr morgens zu regnen an. Regnen ist leicht untertrieben, denn es schüttete was die Wolken so hergaben. Am Vorabend bekam Roger leider die versprochenen 40A-Sicherungen nicht, dafür zwei 30A. Alle Mitcamper meinten, dass diese auch gehen würde. Somit hat Roger voller Vertrauen diese 30A-Sicherung eingesetzt und siehe da, Claudias Sitz erhöhte sich auf wundersame Weise, resp. der Kompressor tat wieder seinen Dienst. Roger war ziemlich erleichtert, jedoch war er mit dieser falschen Sicherung nicht ganz zufrieden. Was soll's, nach dem Bezahlen fuhren wir wegen den eher engen Verhältnissen ohne Entsorgen von Giardini Naxos ab in Richtung Messina. 

Die Autobahn war eher eine Wasserpiste, denn vom Asphalt war nichts mehr zu sehen. Unser PhoeniXli pflügte sich den Weg jedoch bravurös durch die Strassen. Gegen Messina gab der Regen dann etwas nach, aber es regnete weiter bis zu unserem Zielort. 

Kaum sind wir angekommen, nimmt Claudia das Velo und fährt ins Dorf um einzukaufen. Sie nutzte auch die Möglichkeit und ging kurz noch bei einer kleinen Garage vorbei und fragte nach einer 40A-Sicherung, welche sie zusammen mit einer 20A-Sicherung kostenlos erhielt.

Da spielte wohl der Frauenbonus mit :-). Auf jeden Fall konnte nun Roger die richtige Sicherung einsetzen und somit ist auch er wieder zufrieden. Wir liessen es uns nicht nehmen, zu unserer Lieblingsbeiz zu fahren um ein wunderbares Mittagessen einzunehmen. Auch hier wurden wir freudig begrüsst, als würden wir bereits seit Jahren hier einkehren. 

Da es auch hier inzwischen bereits um 17 Uhr dunkel wird, ziehen wir uns in's WoMi zurück und geniessen einen schönen Abend, übrigens ohne Regen (es geschehen noch Wunder)!



Externe Links


Übernachtung

Capo d'Orlando - Agricampeggio Alessandra

Koordinaten: 38.11735, 14.70096
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Sonnenschein - Sturm - Mamma Colette 1. - 4.12.2022

Unsere Absicht war klar: Sonne muss her! Also fuhren wir über Palermo in Richtung Marsala. Die Brücken der bezahlten Autobahnabschnitte sind inzwischen derart marode, dass bei jeder Brücke die Fahrbahn auf eine reduziert wird. Damit wird erreicht, dass die Belastungsgrenze nicht überschritten wird. 

Durch Palermo fuhren wir zwar über eine Umfahrung, doch diese hat eher den Charakter einer "Mitten-durch-die-Stadt-Strasse". Absolutes Chaos, keiner hält sich an die Geschwindigkeiten geschweige Verkehrszeichen etc. Trotzdem haben wir die Durchfahrt geschafft und sind ohne Blessuren am PhoeniXli weitergekommen.

Dann kommt das Erstaunliche: die kostenlose Autobahn ist in einem perfekten Zustand, keine Löcher oder übertriebene Unebenheiten. Da fragt man sich als Reisender dann schon, für was die bezahlte Maut ausgegeben wird. 

Wir sind dann bei Mamma Colette gelandet, eine rührige alte Dame die sich wirklich um das Wohl der Gäste kümmert. Im Preis von 20 Euro sind neben Strom, Toilette und Dusche auch ein Frühstück enthalten. Da sie auch noch ein B&B betreibt, kocht sie auch Abends für ihre Gäste. So haben wir bei den diversen Nachtessen - sie kann übrigens hervorragend kochen - viele Reisende getroffen und uns blendend unterhalten. Einzig die Entsorgung ist hier ein Problem. Mamma Colette meinte, wir sollen das Grauwasser einfach rauslassen, was für uns nicht in Frage kommt. Wir werden dann eben die nächste Autobahnraststätte anfahren um ordentlich zu entsorgen. 

Am Freitag machen wir einen Ausflug zu den Salzsalinen ca. 5 km nördlich des Stellplatzes. Die Salzhügel und die Windmühlen sind eindrücklich, jedoch hatte das Museum nicht geöffnet (ausser Saison). Wir radeln also nach dem Aufenthalt ohne Museumsbesuch wieder zum Stellplatz zurück. Und essen bei Colette eine ganz frische Dorade und Gambas. Es hat total gut geschmeckt.

Mamma Colette sprach immer wieder davon, dass sie Grappa herstellen wolle. Jeden Tag fragten wir nach, ob nun der Grappa destilliert worden sei, und jedes Mal sagte sie, dass der Mond und der Wind nicht stimme. Am Nikolaustag war es dann soweit. Es kamen diverse Personen und schirmten das kleine Häuschen ab, in welchem der Grappa gebrannt wurde. Man achtete darauf, dass der Wind nicht zu fest in das Brennhaus blies. Wir werden nun in den kommenden Tagen die Gelegenheit haben, den Grappa zu probieren.






Übernachtung

Marsala - Mamma Colette

Koordinaten: 37.84452, 12.46510
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Veloausflug nach Marsala 6.12.2022

Mit den Velos fuhren wir in das schöne Städtchen Marsala.

Marsala wurde 397 v. Chr. unter dem Namen Lilybaion von den Karthagern nach der Zerstörung ihres Stützpunktes Motya als neue Festung  gegründet. Sie galt als uneinnehmbar und wurde mehrfach erfolglos belagert (279 v. Chr. von Pyrrhos I / 250-241 v. Chr. von den Römern). Im ersten punischen Krieg war Marsala der  der letzte Stützpunkt der Karthager auf Sizilien. Lilybaion wurde 241 v. Chr. mit Ende des Krieges gemäß dem Friedensvertrag wie ganz Sizilien an die Römische Republik übergeben und hieß seitdem Lilybaeum.



Der Mittelpunkt der Stadt ist die Piazza della Repubblica. Hier stehen der im 16. Jahrhundert erbaute Palazzo VII Aprile, auch Palazzo della Loggia genannt, mit einer Rundbogenloggia und der Dom von Marsala. 

Wir besuchten den Markt (allerdings war es schon später und viele Stände hatten geschlossen) nachdem wir vorgängig noch beim Velomechaniker waren, wegen eines kleinen Defekts an Roger's Velo). Wir kauften einen süssen Marsala, damit wir daheim eine Zabaione machen können. 

Der Hafen ist nicht sehr sehenswert leider. Claudia hätte sich über eine kleine Pause in einem Hafenrestaurant sehr gefreut...  aber da war nichts. 

Wir fuhren deshalb entlang der etwa 30 km langen sogenannten Salzstraße bis zu Mamma Colette zurück. An der Salzstrasse zwischen Marsala und Trapani liegen große Salinen und im Salzmuseum Mulina Salina Infersa wird die jahrhundertealte Methode der Salzgewinnung dokumentiert.


Übernachtung

Marsala - Mamma Colette

Koordinaten: 37.84452, 12.46510
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Palermo 11. - 13.12.2022

Nach einer kurzen Fahrzeit von Marsala erreichen wir Palermo am 3. Adventssonntag. Nachdem wir den Stellplatz mitten in der Stadt (nur durch superenge Gassen zu erreichen) gefunden haben, machen wir uns auf die Stadt zu besichtigen. Wir laufen gesamthaft über 15 km... und sind entsprechend erledigt am Abend.

Palermo liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordküste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.

Die Ebene zwischen den Bergen wird  „Goldenes Becken“ resp. Conca d'Oro genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet über fast die ganze Conca d'Oro aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.

Es gibt viele schöne Plätze in Palermo. Der zentrale Platz der Altstadt ist Quattro Canti an der Kreuzung der Hauptstraßen Corso Vittorio Emanuele und Via Maqueda. Die Barockpaläste an den vier Ecken haben konkav geschwungene Fassaden annähernd gleichen Aufbaus. Sie sind geschmückt mit Brunnen und Statuen, die die vier Jahreszeiten, die spanischen Könige von Palermo und die Schutzheiligen der alten Stadtviertel darstellen.

Die Piazza Pretoria wurde im 16. Jahrhundert in der Nähe der Quattro Canti angelegt, um Platz für einen großen, manieristischen Brunnen zu schaffen, die Fontana Pretoria.

Das bedeutendste Kirchengebäude von Palermo ist die Kathedrale. Der heutige Bau wurde 1184/1185 errichtet und erfuhr im Lauf der Jahrhunderte mehrere Umbauten. Besonders gravierend war dabei der Umbau am Ende des 18. Jahrhunderts, bei dem die Kathedrale eine Barockkuppel erhielt und ihr Inneres klassizistisch umgestaltet wurde. Für Deutschland ist die Kathedrale von besonderer Bedeutung, weil sich in ihr die Gräber der Stauffer Heinrich VI. und Friedrich II. sowie seiner Mutter Konstanze von Sizilien befinden. Sehenswert sind auch die Krypta und der Domschatz.

Wie es sich gehört, war der Sonntag wettertechnisch recht sonnig, aber windig. Der Montag präsentiert sich regnerisch, also eine bekannte Situation. Trotzdem werden wir die Stadt nochmals erkunden, verbunden mit der Hoffnung, dass wir nicht total verregnet werden. 

Wir stellen während dem Spaziergang immer wieder fest, dass alte, eigentlich wunderschöne Gebäude, einfach dem Verfall preisgegeben werden. Offenbar fehlt es den Besitzern an Geld für den Abbruch, d.h., es werden provisorische Schutzeinrichtungen erstellt, damit Fassadenbruchstücke nicht auf das Trottoire fallen und Passanten verletzen. Diese Provisorien sind teilweise so alt, dass man das Baugerüst bereits wieder mit den Farben übermalte, welche der Farbe des Erdgeschosses entspricht, wo Verkaufsläden einquartiert sind. 



Übernachtung

Palermo - Area Green Car

Stellplatz mitten in der Stadt, alles zu Fuss zu erreichen

Koordinaten: 38.11011, 13.34273
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Palermo Tag 2 - Kapuzinergruft (Le Catacombe dei Cappuccini) / Pizzaessen mit Tina und Stefan 12.12.2022

Am Montag besuchten wir die Kapuzinergruft in Palermo. Das Wetter war, gar nicht überraschend, regnerisch! Fotografieren ist in den Katakomben verboten. Wir verwenden deshalb 3 Bilder von Wikipedia zur Veranschaulichung der Gruft. Es war in diesen Katakomben schon ein wenig ein komisches Gefühl mit all den mumifizierten Leichen (total sind es über 2000 Mumien) teilweise in geöffneten Särgen. 

Entstehung der Katakomben und Aufbau der Gruft (aus Wikipedia)

Im Jahre 1534 bauten die Kapuziner, ein erst kurz zuvor gegründeter Reformzweig der Franziskaner, vor den Toren der Stadt Palermo ihr erstes Kloster auf sizilianischem Boden. 1599 entschloss man sich, unterhalb des Hochaltars ein größeres Grabgewölbe auszuheben, weil der Raum für die wachsende Zahl der Brüder nicht mehr ausreichte. Als die Ordensbrüder hinunterstiegen, um die 40 Leichname aus der alten in die neue Gruft zu überführen, entdeckten sie, dass einige der Leichname nur wenige Anzeichen von Verwesung aufwiesen. Der Abt veranlasste, diese als Memento mori an den Wänden aufzustellen. Der älteste noch erhaltene Leichnam ist der des Bruders Silvestro da Gubbio († 1599).

Bis 1670 diente die neue Kapuzinergruft vornehmlich den Kapuzinern als Grabstätte. Im Laufe der Zeit aber nahm das Verlangen der Bevölkerung nach einer Bestattung in der Gruft des Klosters immer mehr zu. Vor allem Angehörige der palermitanischen Oberschicht wollten dort beigesetzt werden. Diesem Verlangen konnten sich der Konvent auf Dauer nicht verschließen, zumal sich darunter viele Wohltäter des Klosters befanden. Die Erlaubnis zur Bestattung in der Gruft erteilten bis 1739 das Generalkapitel und die Superioren der Kapuziner, danach die Prioren des Klosters.

Das Verlangen der besseren Kreise Palermos nach einem Begräbnis bei den Kapuzinern hielt mehr als zwei Jahrhunderte unvermindert an. Erst im Jahre 1837 verbot die Regierung diese Art der Bestattung. Es fanden zwar noch bis 1881 Bestattungen statt, allerdings mussten die Leichname in Särgen bestattet werden. Seitdem ist die Gruft unverändert. 

Es gibt es fünf Korridore: einen für Männer, einen für Frauen, einen Korridor der „Professionisti“ (Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Künstler, Politiker sowie Offiziere des bourbonischen und italienischen Heeres), einen für Priester und einen Korridor für die Kapuziner, außerdem zwei Nischen (je eine Nische für Jungfrauen und eine Nische für Kinder), die Kapelle der hl. Rosalia und weitere Räume. Einer davon ist einer der geöffneten „Colatoi“, in diesem befinden sich bis heute zwei getrocknete Mumien.

In der Kapelle der hl. Rosalia befand sich bis 1866 eine Holzskulptur der Schmerzendmutter, geschaffen von dem Kapuziner Br. Benedetto Valenza in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Statue wurde dann an den Eingang der Katakomben versetzt, dort befindet sie sich heute noch.

Viele Särge des Frauenganges fielen einem Bombenangriff am 11. März 1943 auf Palermo zum Opfer, bei dem die Gruft getroffen wurde. Auch bei einem Brand im Jahre 1966 wurden in diesem Bereich weitere Särge beschädigt oder vernichtet.



Wir lernen auf dem Stellplatz Tina und Stefan aus Baden-Baden kennen und quatschen lange über Reisen generell und speziell über Island. Die beiden waren grade erst in Island und schwärmen von der unberührten Natur und den Hotpots, unsere Vorfreude wächst noch mehr :-).... Schlussendlich essen wir zusammen gemütlich Pizzen, die uns der Pizzadienst lieferte und genossen einen feinen Wein dazu.

https://www.polarsteps.com/KristinaWilbur





Übernachtung

Palermo - Area Green Car

Stellplatz mitten in der Stadt, alles zu Fuss zu erreichen

Koordinaten: 38.11011, 13.34273
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Chaos-Verkehr in Palermo / Fähre bei bewegter See 13. - 14.12.2022

Von unserem Stellplatz sind es gerade einmal 4,8 km bis zum Hafen von Palermo, doch diese haben es in sich! Nach dem Entsorgen fahren wir durch den Stossverkehr mitten durch Palermo. Wir werden von allen Seiten überholt, es wird gehupt und mit den Händen gefuchtelt. Trotzdem dürfen wir feststellen, dass die Autofahrer doch etwas Respekt haben, wenn da ein grosses WoMi kommt, denn bei Gegenverkehr weichen alle brav aus. Nun, wir haben es ohne Blessuren geschafft und sind beim Hafen angekommen. Hier wollten wir eigentlich, analog wie in Genua, auf das Hafengelände fahren um dort auf das Einschiffen zu warten. Fehlanzeige: wir werden nicht auf das Gelände gelassen. Also parken wir in zweiter Reihe auf der Via Francesco Crispi und warten wie viele Lastwagen auf die Einfahrtserlaubnis. 

Endlich durften wir hinein und dann ging das Chaos weiter. Zuerst wurden wir von der Polizei kontrolliert, danach mussten wir durch eine enge Strasse zu Ticketschalter, wo unser Ticket und die ID kontrolliert wurde. Danach das ganze wieder retour zum Quai. Dort erneute Kontrolle durch die Guardia Finanza. Hier wurden die ID, das Ticket sowie das PhoeniXli genaustens kontrolliert. Dann ging es weiter bis vor die Fähre. Hier wurden wir nun von der Fährgesellschaft nochmals kontrolliert, bevor wir gegen 20.30 auf die Fähre fahren durften. Hier ging das Chaos weiter: wir wurden eingewiesen und parkten bereits, als ein Capo kam, seinen Mitarbeiter anschiss und von uns verlangte, dass wir erneut wenden. Brav haben wir dies gemacht. Da wollten sie uns in eine Lücke zwängen, was wegen unserer Länge gar nicht möglich war. Naja, nach nochmaligem Manöver haben wir dann einen Platz zugewiesen erhalten, in welchem auch das PhoeniXli Platz hat.

Relativ pünktlich legte die Fähre ab. Wir bezogen unsere Kabine, welche um einiges grösser ist als bei der Hinfahrt. Das Meer hatte hohe Wellen, was man natürlich auf dem Schiff spürte. Trotzdem haben wir einigermassen gut geschlafen. Nun sind wir rund 20 Stunden unterwegs und freuen uns bereits auf Genua. 


 

Genua mit gesittetem Verkehr / Serravalle / Schweiz 14. - 15.12.2022

In Genua sind wir pünktlich um 19:30 Uhr angekommen, durften aber erst gegen 20 Uhr von Bord. Der Verkehr, im Vergleich zu Palermo, ist absolut gesittet. Irgendwie merkt man, dass wir wieder in Norditalien sind. Wir haben vor, noch rund 50 km nach Serravalle zu fahren um auf dem uns bereits bekannten Stellplatz zu übernachten. Die Temperaturen sind deutlich tiefer als in Palermo, also rund 14 Grad weniger bei 3 Grad. Bald erreichen wir unseren Übernachtungsplatz. Hier wollten wir eigentlich noch zum Nachtessen gehen, jedoch sind alle Restaurants um 21 Uhr geschlossen. So verpflegen wir uns aus unseren Reserven, es bleibt ja nichts anderes übrig. 

Bereits um sechs Uhr sind wir aufgestanden. Es hat über Nacht geschneit, doch es reichte nur für ein kleines Schäumchen auf der Strasse. Bereits gegen 8 Uhr fahren wir los, entsorgen unterwegs noch auf einer Autobahnraststätte (das ist wirklich super in Italien) und fahren auf die Schweizer Grenze zu. Unterwegs wurde wir vor Schneefall gewarnt mit dem Hinweis, dass man nur mit Winterreifen fahren dürfe, alternativ Ketten an Bord hat. Also von Schnee haben wir nichts mitbekommen. Der Verkehr war recht flüssig, sodass wir bald in Chiasso ankamen. 

Nun kam die Stunde für Claudia: sie wollte das erste Mal mit dem PhoeniXli fahren und sie hat es perfekt gemeistert, obwohl sie dann fand, dass das WoMi halt doch ein wenig zu gross für sie sei. Naja, Roger fährt ja gerne damit.

In Kaiseraugst angekommen, parkieren wir, nehmen den Roller von der Bühne, räumen aus und kommen bestens zu Hause an. 

Fazit

Wettertechnisch hatten wir wirklich Pech, denn während unseres Aufenthaltes auf Sizilien hatten wir an rund 25 Tagen Regen. 

Sizilien wäre an für sich eine sehr schöne Insel, jedoch wird vieles dem Verfall preisgegeben. Ehemalige Prachtshäuser, insbesondere in Palermo, verfallen einfach. Angeblich gehören diese Stadtpaläste reichen Adligen, welche die Häuser nicht verkaufen geschweige Geld aufwenden wollen für die Sanierung. Die Abfallberge entlang den Strassen und in den Quartieren ist grauenvoll. Trotz Hinweisen auf Schildern, dass der Abfall nicht deponiert werden darf, wird auf Sizilien munter weiter vermüllt, wirklich schade. 

Die Kosten unserer Reise teilen sich wie folgt auf:

Fahrkosten inkl. Fähre    38,5 %

Essen, Trinken etc.         44,5 %

Stellplätze                       17,0 %



Übernachtung

Serravalle Scrivia - McArthur Glen Outlet Carpark

gratis mit Strom, viele Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten - 45 Min. vom Fährhafen Genua entfernt

Koordinaten: 44.73522, 8.840075
Position auf Google Maps

 

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